ISSN: 2329-8731
Francis Kalemeera, Marike Cockeran, Mwangana Mubita, Dan Kibuule, Ester Naikaku, Amos Massele und Brian Godman
Einleitung: In Namibia wird die Cockcroft-Gault-Methode (CG) zur Überwachung der Nierenfunktion bei HIV-Patienten empfohlen, die eine Tenofovir Disoproxil Fumarat (TDF)-haltige antiretrovirale Kombinationstherapie (cART) erhalten. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der möglichen Überberichterstattung über TDF-bedingte Nierenfunktionsstörungen.
Methoden: Retrospektive Studie zum Vergleich der Nierenfunktion von Patienten, die eine cART der zweiten Wahl mit CG- oder CKD-Epidemiologie-Methoden erhalten.
Ergebnisse: 71 Patienten wurden eingeschlossen. Die Mehrheit (62 %) erhielt eine TDF-haltige ART der ersten Linie. Alle erhielten eine cART der zweiten Linie mit TDF/Lamivudin (3TC)/Zidovudin (AZT) und LPV/r. Vor der Umstellung auf die cART der zweiten Linie hatten 40,8 % bzw. 8,5 % eine abnormale eGFR gemäß CG- bzw. CKD-EPI-Methoden. Während der cART der zweiten Linie hatten 47,9 % bzw. 7 % der Patienten eine abnormale eGFR gemäß CG- bzw. CKD-EPI-Methoden, und 4,1 % bzw. 2,8 % erlebten einen Rückgang der eGFR. Es gab einen erheblichen Mangel an Übereinstimmung zwischen den beiden Methoden.
Schlussfolgerung: Die CG-Methode hat das Potenzial, mehr Fälle von TDF-bedingter Nierenfunktionsstörung zu melden. Daher sollten die nationalen Richtlinien in Namibia und anderen relevanten Ländern überprüft werden, ob dies die empfohlene Methode zur Überwachung der Nierenfunktion ist.