ISSN: 1948-5964
Edmond Tchiakpe, Abou Abdallah Malick Diouara, Moussa Thiam,
Die optimale Wirksamkeit des INI hängt vom Rückgrat der Nukleosidhemmer ab, was im Zusammenhang mit späten Wechseln und der Anhäufung von Arzneimittelresistenzmutationen in Frage gestellt zu sein scheint. Es ist auch bekannt, dass vor dem Einsatz des Drittlinienschemas ein Arzneimittelresistenztest empfohlen wird. Ziel dieser Abhandlung ist es, die Wirksamkeit von Integrasehemmern in der Drittlinientherapie nach Versagen der Erst- und Zweitlinientherapie vorherzusagen und die genetische Vielfalt von HIV-1 zu beschreiben. Es wurde eine Querschnittstudie mit 52 HIV-1-infizierten senegalesischen Patienten durchgeführt. Nach der Quantifizierung der Viruslast (VL) wurde ein Arzneimittelresistenztest bei Patienten mit VL ≥ 3log10 Kopien/ml durchgeführt. ART-Kombinationen und DRM wurden für jeden Patienten berücksichtigt, um mögliche zukünftige Therapien vorherzusagen. Die phylogenetische Analyse wurde mit der Software Seaview v4.4.2 und Simplot v3.5.1 durchgeführt. Die Mediane des virologischen Versagens (VL) und der Behandlungsnachbeobachtungsdauer in der ART der 1. und 2. Linie lagen bei 4,09 bzw. 1,6 log10 Kopien/ml und 55 bzw. 32 Monaten. Die häufigsten therapeutischen Kombinationen waren 2 NRTI (D4T/AZT+3TC)+1NNRTI (EFV/NVP) bzw. 2 NRTI (TDF+3TC/FTC)+1 PI (LPVr) in der 1. und 2. Linie. Bei 29 bzw. 13 Patienten mit VF (VL ≥ 3log10 Kopien/ml) wurde in der ART der 1. und 2. Linie eine Genotypisierung der Protease- und partiellen RT-Gene durchgeführt; und 12 der 13 Patienten wurden anhand des Integrase-Gens genotypisiert. Die TAMs (85,5 vs. 90,9 %), M184V (32,9 vs. 27,3 %) und K103N (24,2 vs. 33,3 %) waren sowohl bei der Erst- als auch bei der Zweitlinientherapie vorherrschend. Im Integrasegen wurde kein größeres DRM gefunden. Die phylogenetische Analyse zeigt eine Dominanz von CRF_02AG sowohl in den Protease-partiellen RT- als auch in den Integrasegenen. Eine Drittlinientherapie mit NRTI und NNRTI der neuen Generation ist nur bei 6 von 12 Patienten möglich, bei denen die Zweitlinientherapie mit antiretroviralen Mitteln versagt. Diese Erkenntnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, die virologische Überwachung HIV-1-infizierter Patienten zu verstärken und die Ergebnisse zur Arzneimittelresistenz bei einer Drittlinientherapie zu berücksichtigen.