ISSN: 2155-9570
Prithvi S. Sankar, Laura O'Keefe, Daniel Choi, Rebecca Salowe, Eydie Miller-Ellis, Amanda Lehman, Victoria Addis, Meera Ramakrishnan, Vikas Natesh, Gideon Whitehead, Naira Khachatryan und Joan O'Brien
Ziel: In der Glaukom-Gemeinschaft gibt es keine allgemein anerkannte Methode zur Bewertung von Gesichtsfelddefekten. Das SCHEIE-Bewertungssystem (Systematic Classification of Humphrey Visual Fields-Easy Interpretation and Evaluation) für glaukomatöse Gesichtsfelder wurde entwickelt, um qualitative und quantitative Informationen zu Gesichtsfelddefekten auf objektive, reproduzierbare und leicht anwendbare Weise für Forschungszwecke zu vermitteln.
Methoden: Das SCHEIE-Bewertungssystem besteht aus einem qualitativen und einem quantitativen Score. Der qualitative Score besteht aus der Einstufung in einer oder mehreren der folgenden Kategorien: normal, Zentralskotom, parazentrales Skotom, parazentraler Halbmond, Temporalquadrant, Nasalquadrant, peripherer bogenförmiger Defekt, expansiver bogenförmiger Defekt oder Höhendefekt. Die quantitative Komponente umfasst den Humphrey-Gesichtsfeldindex (VFI), die Lage der Sehdefekte im oberen und unteren Halbfeld und die Beteiligung des blinden Flecks. Genauigkeit und Geschwindigkeit der Bewertung anhand der qualitativen und quantitativen Komponenten wurden für nichtärztliche Bewerter berechnet.
Ergebnisse: Die Beurteiler hatten eine mittlere Genauigkeit von 96,67 % für ihre qualitativen Bewertungen und eine mittlere Genauigkeit von 98,75 % für ihre quantitativen Bewertungen. Die Beurteiler benötigten durchschnittlich 56 Sekunden pro Gesichtsfeld, um eine qualitative Bewertung zuzuweisen, und 20 Sekunden pro Gesichtsfeld, um eine quantitative Bewertung zuzuweisen.
Schlussfolgerung: Das SCHEIE-Bewertungssystem ist ein reproduzierbares Instrument, das qualitative und quantitative Messungen kombiniert, um glaukomatöse Gesichtsfelddefekte zu bewerten. Das System basiert darauf, die klinische Stadieneinteilung zu standardisieren und Gesichtsfelddefekte leichter identifizierbar zu machen. Bestimmte Muster von Gesichtsfeldverlusten können in zukünftigen genetischen Analysen auch mit genetischen Varianten in Verbindung gebracht werden.