ISSN: 2161-0940
Talbert DG
Der Begriff „Subdural“ wird üblicherweise im weiteren Sinne zur Beschreibung von Elementen unterhalb der Dura Mater verwendet, aber bei der Betrachtung der Mechanismen des Schütteltraumas muss man bei der ursprünglichen Definition eines Raums zwischen der Dura Mater und der Arachnoidea bleiben. Eine Studie der Literatur zum Aufbau der Hirnhäute aus dem Jahr 1991 ergab, dass in 32 von 42 Artikeln von einem flüssigkeitsgefüllten Raum zwischen der Dura Mater und der Arachnoidea die Rede war, der es dem Gehirn ermöglichte, relativ zum Schädel zu gleiten. Dies ist in der Literatur zum Schütteltrauma auch heute noch der Fall. Mit Aufkommen der Elektronenmikroskopie stellte man fest, dass es keinen Subduralraum gab. Diese Stelle wurde von einer Struktur eingenommen, die aus einem speziellen Bereich der Dura gebildet wurde. Diese gemeinhin als Duralgrenzschicht bekannte Schicht ist nach unten mit der Außenseite der Arachnoidea verschmolzen. Obwohl sie oben fest mit der Hauptdura und unten mit der Arachnoidea verbunden ist, ist sie innen schwach und kann bei Handhabung leicht in der Mitte reißen, wodurch ein „subduraler“ Raum entsteht. Es wird vorgeschlagen, die „Duralgrenzschicht“ als unabhängige Struktur, die „Subdura“, zu betrachten. Die Struktur der Subdura lässt darauf schließen, dass ihre Funktion der Stressabbau ist. Sie ermöglicht Veränderungen der Gehirnproportionen während der Reifung und Alterung über einen Zeitraum von Wochen oder Monaten, ohne dass im Gehirngewebe verzerrender Stress entsteht. In den Shaken Baby-Dokumenten heißt es, dass Subduralblutungen durch Scherkräfte verursacht werden, wenn sich das Gehirn bewegt. Sie sagen auch, dass sichtbare Prellungen ungewöhnlich sind. Da die Subdura die Arachnoidea mit der Dura verbindet, kann das Gehirn nicht gleiten, es sei denn, alle Subduras sind gerissen, was eine massive Prellung verursacht. Daher scheint es, dass das Shaken Baby Syndrom keine Gehirnbewegungen beinhalten kann.