ISSN: 2385-4529
Astra Schults, Tiia Tulviste
Hintergrund: Es hat sich gezeigt, dass das Wiedererkennen durch die Eltern genauere Informationen über den Wortschatz eines Kindes liefert als das Auswendiglernen. Die Unterschiede beim Wiedergeben des Wortschatzes sind von Interesse. Unsere Ziele waren, das Ausmaß der Wortschatzüberschneidung bei den beiden Berichtsarten zu bestimmen, die Häufigkeit der Wortberichte und die Anteile der Wortkategorien je nach Berichtsart zu ermitteln. Methoden: Die Probanden waren 219 Kinder (125 Jungen und 94 Mädchen) im Alter von 0,8 bis 1,4 Jahren (M = 10,41, SD = 1,96), von denen ein bis drei Wörter im ECDI Infant Form wiedergegeben wurden. In dieser Studie gaben die Eltern den aktuellen Wortschatz ihrer Kinder auf zwei Arten wieder: Estnische Version des MacArthur-Bates Communicative Development Inventory: Language and Gestures (im Folgenden ECDI Infant Form) und freies Erinnern. Ergebnisse: In 40 % der Fälle wurde ein Wort auf beide Arten wiedergegeben. Die drei häufigsten Wörter in beiden Berichtsarten waren aitäh „danke“, nämm-nämm „lecker“ und emme „Mami“. Wörter aus den Kategorien „Soundeffekte“ und „Tiergeräusche“ sowie soziale Begriffe wurden unabhängig von der Art der Meldung im Durchschnitt häufiger genannt als allgemeine Substantive.