ISSN: 1948-5964
Arpita Banerjee und Sarah S. Cherian
Zu den Rhabdoviren zählen das Vesicular Stomatitis Virus (VSV) und bekannte menschliche Krankheitserreger wie das Tollwutvirus und das Chandipura-Virus. Die Modellierung von Zielrezeptoren und die Identifizierung von Bindungsstellen ist ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung neuer Therapeutika. Liganden, die selektiv an Proteine des Membranfusionswegs binden, können den Viruseintritt verzögern oder blockieren. In dieser Studie wurde das Oberflächenglykoprotein G des VSV als potenzielles antivirales Ziel ausgewählt. Dansylcadaverin, Rimantadin und Amantadin sind bekannte Inhibitoren, die nachweislich die Internalisierung von VSV verhindern, obwohl der molekulare Mechanismus ihrer Hemmung noch nicht gut verstanden ist. Das Potenzial dieser Liganden als Fusionsinhibitoren wurde durch die Durchführung von In-silico-Bindungsstellenidentifizierungs- und Dockingstudien untersucht. In der G-Trimer-Schnittstelle wurde eine Ligandenbindungstasche vorhergesagt. Beim Andocken bildete Dansylcadaverin energetisch günstige Kontakte mit Restabschnitten, die für den strukturellen Übergang des Proteins in die fusionsaktive Form erforderlich sind, während Rimantadin und Amantadin nicht in die Bindungstasche andocken konnten. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Dansylcadaverin das Eindringen von Viren verhindern könnte, indem es das G-Protein in der Präfusionskonformation stabilisiert. Die Erkenntnisse dieser Studie können erweitert werden, um antivirale Mittel gegen andere Viren derselben Familie zu entwickeln.