ISSN: 2157-7013
Sahar Khalil Abdel-Gawad
Hintergrund: Akute Pankreatitis (AP) ist eine Krankheit, die immer noch hohe Morbiditäts- und Mortalitätsraten aufweist. Sauerstofffreie Radikale und Zytokine sollen bei der Entwicklung von durch L-Arginin induzierter AP eine Rolle spielen. Es gibt keine spezifische Therapie für AP. Kräuter als botanische medizinische Behandlungen haben in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit für viel Kontroverse gesorgt. Weizenkeimöl (WGO) ist eine dieser Behandlungen, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
Ziel: Untersuchung der möglichen schützenden und therapeutischen Wirkung von Weizenkeimöl auf durch L-Arginin induzierte AP bei erwachsenen Albinoraten.
Methoden: Vierzig erwachsene männliche Albino-Ratten wurden gleichmäßig in fünf Gruppen aufgeteilt: Gruppe I (Kontrollgruppe). Gruppe II (WGO-Gruppe): erhielt WGO durch orale Schlundsonde einmal täglich an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Gruppe III (AP-Gruppe): erhielt zwei IP-Injektionen von L-Arginin im Abstand von einer Stunde. Gruppe IV (Schutzgruppe): erhielt WGO wie Gruppe II, gefolgt von einer Larginin-Injektion wie Gruppe III. Gruppe V (Therapiegruppe): erhielt L-Arginin, gefolgt von WGO. Blutproben wurden zur biochemischen Bewertung der Serumlipase entnommen, um die Induktion von AP zu bestätigen. Am Ende des Experiments wurden die Tiere getötet und Proben aus dem Pankreaskopf entnommen und für licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen sowie den ELISA-Nachweis von Interleukin-1β vorbereitet.
Ergebnisse: Die AP- und geschützten Gruppen wiesen umfangreiche Schäden an den Azinuszellen in Form von Verlust der basalen Basophilie, nekrotischen Veränderungen, interstitiellen Ödemen, schwerer entzündlicher Infiltration und Blutungen auf. Diese Gruppen wiesen im Vergleich zur Kontrollgruppe einen statistisch signifikanten Anstieg des mittleren Pankreasschadens auf (p<0,05). Ultrastrukturell zeigten die Azinuszellen dichte heterochromatische Kerne mit vielen degradierten elektronendurchlässigen Zymogengranula und geschwollenem, ungeordnetem rER. Die Acini zeigten jedoch in der Therapiegruppe eine signifikante Verbesserung.
Schlussfolgerung: WGO hat eine therapeutische, aber keine schützende Wirkung auf L-Arginin-induzierte AP, was auf seine entzündungshemmenden Wirkungen zurückzuführen sein könnte.