ISSN: 2155-9570
Boyu Lu, Yang Gao, Wei Shen, Qingjiong Zhang, Yang Hu und Ying Chen
Ziel: Diabetische Retinopathie (DR) in Kombination mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für Erblindung in den USA. Hier berichten wir über die Wirksamkeit der topischen Anwendung von Fenofibrat, einem Antilipid-Medikament, bei der Behandlung von Netzhautentzündungen und Neovaskularisierungen in Rattenmodellen mit DR und feuchter AMD und schlagen seine Verwendung als revolutionäre Therapie für okuläre mikrovaskuläre Erkrankungen vor.
Forschungsdesign und Methoden: Fenofibrat wurde Ratten topisch verabreicht. Nach der Verabreichung wurde die Bioverfügbarkeit von Fenofibrat und seinem aktivierten Metaboliten Fenofibrinsäure in Netzhaut, Leber und Serum mithilfe von Massenspektrometrie ermittelt. Die Auswirkungen von topischem Fenofibrat auf Gefäßlecks und Entzündungen der Netzhaut wurden mithilfe von Gefäßpermeabilitäts- und Leukostasetests an Streptozotocin (STZ)-induzierten diabetischen Ratten beurteilt. Die antiangiogene Wirkung von topischem Fenofibrat wurde bei Ratten mit sauerstoffinduzierter Retinopathie (OIR) und choroidaler Neovaskularisation (CNV) durch Laser-Photokoagulation untersucht.
Ergebnisse: Die Behandlung mit topischem Fenofibrat verursachte keine erkennbare Hornhautreizung oder signifikante Veränderungen der Netzhauthistologie der Augen. Bei topischer Anwendung verteilte sich Fenofibrat rasch in der Netzhaut, und der höchste Fenofibrinsäurespiegel in der Netzhaut wurde 6 Stunden nach der Verabreichung erreicht. Die terminale Halbwertszeit von Fenofibrinsäure in der Netzhaut betrug fast 12 Stunden. Bei topischer Anwendung wurde weder Fenofibrat noch Fenofibrinsäure im Serum oder in der Leber nachgewiesen, während bei oraler Verabreichung von Fenofibrat die Konzentration von Fenofibrinsäure in Leber oder Serum über 100-mal so hoch war wie in der Netzhaut. Die topische Anwendung von Fenofibrat reduzierte die Überexpression des löslichen interzellulären Adhäsionsmoleküls-1 (sICAM-1) und des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF), schwächte die vaskuläre Leckage der Netzhaut ab, linderte die Entzündung in den experimentellen Diabetesmodellen und verhinderte die Neovaskularisierung der Netzhaut in den OIR- und CNV-Modellen.
Schlussfolgerung: Die topische Anwendung von Fenofibrat hat therapeutisches Potenzial bei der Verhinderung der Bildung von NV in der Netzhaut und Aderhaut, der Linderung der Netzhautentzündung und der Verringerung der NV-Leckage der Netzhaut.