ISSN: 2385-4529
Holly Blake, Laura da Silva, Cris Glazebrook
Hintergrund: Ziel der Studie war es, die Wahrnehmung der Eltern hinsichtlich der Art und Weise zu verstehen, in der Informationen über körperliche Aktivität (PA) von medizinischem Fachpersonal an Familien weitergegeben werden, und ihre Ansichten über die Verwendung digitaler Ressourcen zur Förderung körperlicher Aktivität zu sammeln, um so die Gestaltung künftiger unterstützender Interventionen zu unterstützen.
Methoden: Die Daten wurden durch halbstrukturierte Interviews mit 11 Eltern (8 Mütter, 3 Väter) erhoben, die ein Kind mit Typ-1-Diabetes (T1D) hatten. Die Interviews wurden aufgezeichnet, wörtlich transkribiert und die Daten mithilfe einer thematischen Analyse ausgewertet.
Ergebnisse: Die Wahrnehmung von PA, die Kommunikation über PA und die Verwendung digitaler Ressourcen zu PA wurden in 8 übergreifende Themen mit 18 Unterthemen gruppiert: (1) Nutzen und Herausforderungen von PA mit Typ-1-Diabetes; (2) Bedarf der Eltern an mehr Anleitung in Bezug auf PA; (3) Einfluss individueller Unterschiede auf die PA-Kommunikation – in Bezug auf i) die „Sportlichkeit“ des Kindes und ii) das PA-Niveau des medizinischen Fachpersonals selbst; (4) Herausforderungen bei der Informationssuche; (5) Bedeutung der Ausrichtung, Gestaltung und des Timings der Botschaft; (6) Mangel an digitalen Ressourcen in Bezug auf PA; (7) digitale Ressourcen als Förderer von PA; (8) Herausforderungen beim Zugriff auf und der Nutzung digitaler Ressourcen.
Schlussfolgerung: Eltern halten körperliche Aktivität für Kinder mit Typ-1-Diabetes für wichtig, sehen jedoch Herausforderungen bei der Behandlung körperlicher Aktivität neben der Krankheit. Sie berichten von Unterschieden in der Art und Weise, wie körperliche Aktivität kommuniziert wird, je nach vorherigem Aktivitätsniveau des Kindes und dem eigenen Interesse des medizinischen Fachpersonals an körperlicher Aktivität. Eltern würden es vorziehen, mehr Informationen von klinischen Teams zu erhalten, und zwar früher nach der Diagnose, um den Aufwand der Informationssuche zu verringern. Sie äußern sich positiv zum Potenzial digitaler Ressourcen in der Diabetesversorgung, sind jedoch der Ansicht, dass es einen Mangel an „vertrauenswürdigen“, altersgerechten digitalen Ressourcen zur Förderung körperlicher Aktivität bei Kindern mit Typ-1-Diabetes gibt.