ISSN: 2161-0398
Gabriela Rocha Lauretti, Marcia Amaral, Ramon Dangelo Dias, Vera Lucia Lanchote und Anita Leocádia de Mattos
Ziel der Studie war es, die perioperative analgetische Wirkung der topischen Verabreichung von Ketamin oder S(+)-Ketamin bei orthopädischen postoperativen Schmerzen durch klinische und Laboruntersuchungen zu untersuchen. 45 Patienten nach kleineren orthopädischen Operationen wurden nach dem Zufallsprinzip einer von drei Gruppen zugeteilt (n=15). Die Spinalanästhesie wurde mit 15 mg hyperbarem Bupivacain durchgeführt. Zwanzig Minuten nach der Spinalpunktion wurde eine topische Creme mit kontrollierter Verabreichung aufgetragen, die entweder 25 mg Ketamin (KG), 25 mg S(+)-Ketamin (+KG) oder Placebo (PG) enthielt. Schmerzen und Nebenwirkungen wurden postoperativ 24 Stunden lang beurteilt. Intravenöses Ketoprofen war auf Patientenwunsch erhältlich. Die Plasmakonzentrationen von Ketamin und S(+)-Ketamin wurden vor der Spinalpunktion sowie 30 Minuten, 4 Stunden, 8 Stunden, 16 Stunden und 24 Stunden nach der topischen Anwendung mittels Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) gemessen. Die Zeit bis zum ersten Notfallanalgetikum war sowohl bei KG als auch bei +KG (10 Stunden) länger als bei PG (5 Stunden); (p < 0,05). Der Ketoprofen-Verbrauch (mg) innerhalb von 24 Stunden war bei PG höher als bei den anderen (p < 0,0005). 30 Minuten nach der transdermalen Anwendung waren Ketamin und S(+)-Ketamin im Plasma sowohl bei KG als auch bei +KG mittels HPLC nachweisbar und zeigten während der 24-stündigen Auswertung eine Dosisfindungskurve (p < 0,02). Die Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen ähnlich. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass transdermales Ketamin (25 mg) bzw. transdermales Ketamin (25 mg) S(+)-Ketamin die Dauer der Analgesie nach orthopädischen Eingriffen unter Bupivacain-Spinalblockade in gleichem Maße verlängerte, was durch klinische und Labordaten belegt wurde.