ISSN: 2572-4916
Cornelio Uderzo C, Sonata Jodele, Mohamed El Missiry, Fabio Ciceri, Alessandro Busca, Andrea Bacigalupo and Selim Corbacioglu
Hintergrund: Die transplantationsassoziierte thrombotische Mikroangiopathie (TA-TMA) gilt als eine der schwerwiegendsten Komplikationen nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation. Leider tragen kontroverse Ansätze zu den Diagnosekriterien für TA-TMA zu einer Verzögerung sowohl der Diagnose als auch der Behandlung bei. Empfehlungen für TA-TMA, die in der Vergangenheit auf Fallberichten oder retrospektiven Studien basierten, mangelt es an einem angemessenen Evidenzniveau. Eines der vielversprechendsten Medikamente für TA-TMA, das wahrscheinlich durch Endothelschäden verursacht wird, ist Defibrotid, ein polydisperses Oligonukleotid. Eine Autoantikörper-depletierende oder Komplementblockierende Therapie hat sich ebenfalls als neue Strategie zur Verringerung der mit TA-TMA verbundenen Morbidität und Mortalität herausgestellt.
Methoden: Eine gemeinsame Studiengruppe von Experten für TA-TMA traf sich während des ASH-Treffens 2013 (New Orleans, USA) und des EBMT-Treffens 2014 (Mailand, Italien) mit dem Ziel, eine zuverlässige Behandlung für diese Komplikation vorzuschlagen. Allgemeine Diagnosekriterien für TA-TMA wurden diskutiert und werden in der Übersicht beschrieben. Faktoren, die das Ergebnis von TA-TMA beeinflussen, werden ebenfalls angesprochen.
Ergebnisse: Das Gremium stimmte darin überein, dass ein Endothelschadenspfad an der Pathogenese von TA-TMA beteiligt ist. Aufgrund neuer Daten wird eine aktualisierte Version der TA-TMA-Diagnosekriterien vorgeschlagen. Patienten mit hohem oder Standardrisiko wurden gemäß den TA-TMA-Risikofaktoren definiert und eine umfassende Therapiestrategie für TA-TMA-Patienten wurde für eine mögliche multizentrische Studie entwickelt.
Schlussfolgerungen: Das Gremium konzentrierte sich hauptsächlich auf das hohe Maß an Bewusstsein für eine frühe TA-TMA-Diagnose und -Behandlung vor einem durch TA-TMA verursachten Multiorganversagen. Es wurde ein wichtiger Konsens erzielt, um zu untersuchen, ob Defibrotid e oder Eculizumab das Ergebnis von TA-TMA in einer multizentrischen Studie verbessern können.