ISSN: 2161-1068
Muhabaw Jemal, Daniel Tarekegne, Tadesse Atanaw, Ashenafi Ebabu, Mengistu Endris, Belay Tessema, Feleke Moges und Tekalign Deressa
Hintergrund: Trotz der Verfügbarkeit wirksamer Medikamente bleibt Tuberkulose weltweit ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit. Ziel dieser Studie war es, Behandlungsergebnisse zu ermitteln und die damit verbundenen Faktoren für schlechte Behandlungsergebnisse bei TB-Patienten im Nordwesten Äthiopiens zu untersuchen.
Methode: Es wurde eine retrospektive Kohortenstudie mit Krankenakten von TB-Patienten durchgeführt, die sich im Metema-Krankenhaus angemeldet und behandelt hatten. Mittels bivariater und multivariater Analyse wurden Prädiktoren für erfolglose Ergebnisse ermittelt. Odds Ratio (OR) und 95%-Konfidenzintervalle (CI) wurden berechnet. Ein P-Wert unter 0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen.
Ergebnisse: Von den insgesamt 2970 Patienten waren 2657 (89,5 %) neu diagnostizierte TB-Fälle, während 167 (5,7 %) und 146 (4,9 %) Wiederbehandlungs- bzw. Verlegungsfälle waren. Etwa 60 % der Patienten waren männlich. Das Durchschnittsalter (SD) der Patienten betrug 28 Jahre (14,38) und 30,7 % der Patienten gehörten zur Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen. 508 (20,1 %) TB-Patienten waren mit HIV koinfiziert. In Bezug auf die Behandlungsergebnisse wurden 65,3 % erfolgreich behandelt, 88 (3,0 %) starben, 107 (3,3 %) schlugen fehl, 22 (0,7 %) scheiterten und 814 (27,4 %) wurden verlegt. Es wurde ein rückläufiger Trend bei der Behandlungserfolgsrate (TSR) beobachtet, von 73,1 % im Jahr 2009 auf 54,5 % im Jahr 2011/12. Eine Koinfektion mit HIV (P=0,00) und das männliche Geschlecht (P=0,02) waren mit erfolglosen Behandlungsergebnissen assoziiert.
Schlussfolgerung: Die Behandlungserfolgsrate (TSR) von TB-Patienten war weiterhin niedrig und während des Untersuchungszeitraums war ein rückläufiger Trend der TSR zu beobachten. Eine Koinfektion mit HIV und das männliche Geschlecht korrelierten mit schlechten Behandlungsergebnissen. Daher empfehlen wir gezielte medizinische Interventionen bei Patienten mit hohem Risiko für ungünstige Behandlungsergebnisse.