ISSN: 2155-6148
Hadgu Gerensea, Tesfay Berhe und Hailay Siyum
Hintergrund: Unterernährung betrifft normalerweise alle Gruppen einer Gemeinschaft, aber Säuglinge und Kleinkinder sind am anfälligsten, da sie für Wachstum und Entwicklung einen hohen Nährstoffbedarf haben. Jede Minute sterben weltweit vier Kinder an Unterernährung, und 90 % von ihnen leben in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Von den Kindern, die überleben, ist jedes vierte verkümmert, d. h. ihr körperliches und geistiges Wachstum ist durch den Mangel an nahrhafter Nahrung dauerhaft beeinträchtigt.
Ziel: Beurteilung der Entwicklung der Unterernährung in der Region Tigray von 2011/12 bis 2014/15.
Methode: Das Hauptziel dieser Studie war die Bewertung von vierjährigen Trends der Morbidität und Mortalität aufgrund von Unterernährung in der Region Tigray anhand eines Querschnittsstudiendesigns auf der Grundlage von Daten aus Patientenregistrierungs- und Gesundheitsmanagementinformationssystemen. Die Daten wurden in Epi Info gespeichert und codiert und zur statistischen Analyse in SPSS Version 21 exportiert.
Ergebnis: Innerhalb von vier Jahren wurden insgesamt 62.087 Fälle von Unterernährung festgestellt. Davon sind 54,3 % männlich. Fast 88,4 % sind Kinder unter 5 Jahren. Die Morbiditätsrate bei mittelschwerer akuter Unterernährung (MAM) ging innerhalb von vier Jahren um 55 % zurück, die Morbiditätsrate bei schwerer akuter Unterernährung (SAM) hat sich jedoch nicht verändert oder stagniert. Darüber hinaus hat sich die Mortalitätsrate bei SAM verdoppelt.
Schlussfolgerung und Empfehlung: Auch wenn der Trend bei MAM in den letzten vier Jahren abnimmt, sind die Morbidität und Mortalität bei SAM alarmierend und erfordern ein qualifiziertes Management in den entsprechenden Krankenhäusern und Gesundheitszentren, um die Mortalität zu senken.