ISSN: 2161-1068
Muna M Baslaim, Masoud A Al-Ghamdi, Taha S Al-Numani, Abdullah S Ashour und Shefaa A Al-Amoudi
Ziel: Überprüfung der Herausforderungen bei der Behandlung von Patienten mit Brustkrebs und Tuberkulose [TB] in der Vorgeschichte oder gleichzeitig bestehender Tuberkulose [TB].
Methode: Eine Überprüfung der Datenbank der Brusteinheit am King Fahd General Hospital von 1998 bis Ende Juli 2012. Die Akten aller Brustkrebspatientinnen, die in diesem Zeitraum behandelt wurden [221 Patientinnen], wurden hinsichtlich klinischer, radiologischer und pathologischer Daten sowie des Krankheitsverlaufs überprüft.
Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum gab es 7 Fälle mit gleichzeitiger oder früherer Tuberkulose. Zwei Fälle hatten gleichzeitige Tuberkulose der Achsellymphknoten, einer hatte kontralaterale verkalkte tuberkulöse Achsellymphknoten, die radiologisch auf Malignität verdächtig waren, und der andere hatte ipsilaterale tuberkulöse Achsellymphknoten, die während einer Achseldissektion entdeckt wurden. Beide waren nicht bereit, die langwierige antituberkulöse Behandlung für eine asymptomatische Krankheit zu erhalten. Drei Fälle hatten eine Vorgeschichte von Lungentuberkulose, 2 von ihnen wiesen mehrere Lungenknötchen auf, die radiologisch nicht unterscheidbar waren [ob tuberkulöse oder metastatische Knötchen], und starben schließlich an Lungenmetastasen. Sie hatten keine radiologischen Hinweise auf Skelett- oder andere Metastasenstellen. Ein Fall hatte eine Vorgeschichte von behandelter Synovial- [Knie-] und zerebraler Tuberkulose mit Lungenmetastasen. Sie hatte auch eine Läsion am Oberschenkel, die auf Tuberkulose hindeutete, sich aber histologisch als metastasiert erwies. Im letzten Fall war in der Vergangenheit eine Eierstocktuberkulose behandelt worden; bei der Computertomographie waren mehrere verkalkte Knoten im Becken zu sehen. Die letzten beiden Fälle erhielten eine Chemotherapie, ohne dass es Anzeichen für eine Reaktivierung der Tuberkulose gab.
Schlussfolgerung: Das Vorhandensein von Tuberkulose bei Brustkrebs verursacht klinische und radiologische diagnostische Schwierigkeiten und erfordert zusätzliche invasive diagnostische Verfahren zur Differenzierung. Die Angst vor einer Reaktivierung der Tuberkulose durch Chemotherapie kann Ärzte dazu zwingen, unnötigerweise eine prophylaktische Behandlung gegen Tuberkulose zu verschreiben. Eine gut geplante Behandlung mit psychosozialer Unterstützung ist zwingend erforderlich, um die Compliance der Patienten zu maximieren.