ISSN: 2161-038X
Asmare Gite, Nebila Liulseged, Habtewold Seyife, Yirgalem Abrha, Yinager Workineh, Mulugeta Shegaze, Aman Yesuf, Tomas Yeheyis und Manaye Yihun
Hintergrund: Ungewollte Schwangerschaften sind in vielen Teilen der Welt, insbesondere in Entwicklungsländern, eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit. Es wurden verschiedene Anstrengungen unternommen, um ungewollte Schwangerschaften zu reduzieren, aber in Afrika, insbesondere in Äthiopien, nimmt die Zahl immer noch zu. Ziel dieser Studie war es daher, das Ausmaß und die damit verbundenen Faktoren ungewollter Schwangerschaften bei schwangeren Frauen in der Stadt Arba Minch im Süden Äthiopiens zu ermitteln.
Methoden: Vom 15. Februar bis 11. März 2015 wurde eine gemeindebasierte Querschnittsstudie mit 288 zufällig ausgewählten schwangeren Frauen durchgeführt. Daten zu demografischen und anderen Risikofaktoren für ungewollte Schwangerschaften wurden mithilfe eines halbstrukturierten Fragebogens erhoben. Die Ergebnisse wurden mithilfe von SPSS Version 20 analysiert. Zur Bewertung der Beziehung zwischen abhängigen und unabhängigen Variablen wurden logistische Regressionen eingesetzt. Das Signifikanzniveau wurde bei einem P-Wert von <5 % bestimmt.
Ergebnisse: Die Häufigkeit ungewollter Schwangerschaften betrug 19,4 %. Dieses Problem wurde von verschiedenen Faktoren positiv oder negativ beeinflusst. Prädiktoren wie das Alter bei der ersten Eheschließung ≤ 18 und die Weigerung des Ehemanns, Familienplanung zu betreiben, standen in positivem Zusammenhang mit ungewollten Schwangerschaften, wie die statistischen Ergebnisse von [AOR = 4,60 (95 % KI): (2,88, 7,34)] bzw. [AOR = 3,5 (95 % KI): (1,97, 6,24)] belegen. Andererseits erwiesen sich Wissen über Familienplanung [AOR = 0,40 (95 % KI): (0,075, 0,37)] und die Nutzung von Familienplanung [AOR = 0,35 (95 % KI): (0,20, 0,61)] als Schutzfaktoren vor ungewollten Schwangerschaften.
Schlussfolgerungen: Die Anzahl ungewollter Schwangerschaften war in dieser Studie relativ hoch. Das Alter bei der ersten Heirat, die Weigerung des Ehemanns, Familienplanung zu betreiben, mangelnde Praxis der Familienplanung und mangelndes Wissen über Familienplanung waren ausschlaggebende Faktoren für ungewollte Schwangerschaften. Daher sollten gut zugeschnittene Familienplanungs- und organisierte Aufklärungsprogramme zur Familiendiskussion für Frauen und Männer eingeführt werden.