ISSN: 2165-7548
Martínez Hernando J, Simó Nebot S, Martínez Sánchez L, Trenchs de la Maza V und Luaces Cubells C
Einleitung: Vergiftungen sind bei Kindern ein großes Problem. Die Identifizierung der mit unbeabsichtigten Vergiftungen verbundenen Risikofaktoren kann dazu beitragen, deren Häufigkeit und Schwere zu verringern. Ziel dieser Studie war es, die Merkmale unbeabsichtigter Vergiftungen bei Kindern zu bestimmen und dabei besonderes Augenmerk auf Arzneimittel und Haushaltsprodukte zu legen.
Materialien und Methoden: Retrospektive Beobachtungsstudie, durchgeführt von Juni 2012 bis Dezember 2014 in einem spanischen städtischen Entbindungs- und Kinderkrankenhaus. Wir überprüften die computergestützte Krankengeschichte vermuteter unbeabsichtigter Vergiftungen bei Patienten unter 18 Jahren und analysierten epidemiologische und klinische Variablen.
Ergebnisse: 908 Patienten wurden wegen vermuteter Vergiftung konsultiert; bei 558 von ihnen (61,4 %) war der Mechanismus unbeabsichtigt. 55 % waren männlich und das Durchschnittsalter betrug 2,5 Jahre (IQR: 1,7–4,4). Am häufigsten waren Arzneimittel (49,6 %) betroffen, gefolgt von Haushaltsprodukten (37,1 %). Die wichtigste pharmakologische Gruppe waren Psychopharmaka. Diese waren diejenigen, die am häufigsten klinische Symptome hervorriefen und eine ärztliche Behandlung und Aufnahme erforderten. Bei Vergiftungen durch Analgetika traten Dosierungsfehler häufiger auf als bei anderen Gruppen. Bei den Haushaltsprodukten waren Ätzmittel die wichtigste Gruppe. Von den 25 betroffenen Waschmitteln waren 8 Waschmittelkapseln. In 17,9 % der Fälle war das Produkt nicht verpackt. Drei Patienten wiesen eine ätzende Ösophagitis auf, während zwei von ihnen eine Stenose entwickelten. Keiner der Patienten verstarb.
Schlussfolgerungen: Obwohl Vergiftungen nicht häufig sind, stellen sie ein hohes Risiko dar und können dauerhafte Folgen haben. Es ist wichtig, auf bekannten Präventivmaßnahmen wie korrekter Verpackung und sorgfältiger schriftlicher Verschreibung zu bestehen.