ISSN: 2165-8048
Fernando Arturo Reyes-Marin, Damayanty Gomez-Villanueva, Araceli Ballesteros-Santiago und Dante Amato
Hintergrund: Es gibt keine hochwertigen Belege für Empfehlungen zur angemessenen Wartezeit zwischen Implantation und Einsatz des Katheters bei dringender PD. Ziel dieser Studie war es, den sofortigen und den verzögerten Einsatz des Tenckhoff-Katheters bei dringender PD zu vergleichen. Methoden: 160 Patienten, die mit einer dringenden automatisierten Peritonealdialyse (APD) begannen, wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen zu je 80 Patienten aufgeteilt. In der Gruppe mit sofortigem Einsatz (I) wurde der Katheter unmittelbar nach der chirurgischen Implantation eingesetzt; in der Gruppe mit verzögertem Einsatz (D) wurde der Katheter 3-5 Tage nach der chirurgischen Implantation eingesetzt. Die Katheterfunktion und Komplikationen wurden in den beiden Gruppen nach einem Jahr Nachbeobachtung verglichen. Ergebnisse: Die Patienten in I und D waren 42,5±18,5 bzw. 49,2±19,6 Jahre alt und ihr BMI betrug 25±2,5 bzw. 25±3 kg/m2. Die Zeitspanne zwischen Implantation und Einsatz des Katheters war in I (4±2 h) kürzer als in D (79,5±35,7 h; p < 0,01). Beide Gruppen wiesen eine ähnliche Häufigkeit von Gesamtkomplikationen auf: 10 Patienten (12,5%) in I und 12 Patienten (15%) in D entwickelten innerhalb von 12 Monaten katheterbedingte Komplikationen. Komplikationen in Gruppe I waren Leckage (2), Migration (2) und Peritonitis (2); Komplikationen in Gruppe D waren Leckage (3), Migration (4) und Peritonitis (2). Die versicherungsmathematische Überlebenszeit des Katheters zeigte nach einem Jahr keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Fazit: Die sofortige Verwendung eines chirurgisch implantierten Tenckhoff-Katheters ist möglich und sicher, da sie nicht mit einer erhöhten Komplikationshäufigkeit verbunden ist.