ISSN: 2155-6148
Maryam Navaie, Morgan S. Keefe, Anita H. Hickey, Robert N. McLay, Elspeth Cameron Ritchie und Salahadin Abdi
Einleitung: Die Lebenszeitprävalenz einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) wird auf 7,3 % in der US-Bevölkerung geschätzt, bei aktiven Militärangehörigen auf 10-20 % und bei Veteranen auf 35-40 %. Die Erfolgsraten evidenzbasierter Therapien für PTBS sind insgesamt niedrig, was Kliniker dazu veranlasst, neue Therapieoptionen zu erkunden. In dieser Studie wurden alle veröffentlichten Artikel über die Verwendung des Stellatum-Ganglion-Blocks (SGB) als Zusatztherapie bei behandlungsresistenter PTBS ausgewertet.
Methoden: Die Datenbanken EMBASE, PubMed, PsychINFO und Cochrane wurden mit Schlüsselwortkombinationen wie Stellatum-Ganglionblock, SGB, Posttraumatische Belastungsstörung und PTBS durchsucht. Die Artikel wurden auf Englisch und ohne Datumstrennzeichen beschränkt. Zwölf Veröffentlichungen wurden identifiziert, von denen sieben aufgrund fehlender Falldaten, doppelter Patientenproben oder beschreibender Berichte ohne standardisierte PTBS-Symptombewertung ausgeschlossen wurden. 24 Fälle aus fünf Artikeln wurden von zwei unabhängigen Gutachtern weiter untersucht, die Daten zu soziodemografischen und klinischen Merkmalen wie PTBS-Symptomen, Komorbiditäten und Behandlungsgeschichte extrahierten. Die Interrater-Reliabilität zeigte vollständige Übereinstimmung (κ = 1,0).
Ergebnisse: Die Fälle waren überwiegend männlich (n = 21, 88 %) und im aktiven Dienst befindliche Soldaten (n = 14, 58 %) oder Veteranen (n = 8, 33 %) mit kampfbedingter PTBS. Das Durchschnittsalter betrug 40,5 Jahre (± 10,0 SD). Alle Fälle hatten vor der SGB mehr als ein Jahr lang Psychotherapie und Pharmakotherapie erhalten. Siebzehn Fälle (71 %) erhielten eine SGB, sieben (29 %) mehrere SGB. Klinisch bedeutsame Verbesserungen wurden nach der SGB in 75 % (n = 18) der Fälle beobachtet, wobei die mittleren PTBS-Werte vor (69,5 ± 26,6) und nach der SGB (34,2 ± 32,5) zwischen den Fällen signifikante Unterschiede aufwiesen (p < 0,001). Die Effektstärke war relativ groß (d = 1,2). Im Durchschnitt verbesserte sich die PTBS um 50,4 % (± 30,9 SD; Bereich: 6,3–98,4) bei Fällen mit einer SGB und um 69,0 % (± 28,0 SD; Bereich: 9,2–93,5) bei Fällen mit mehreren SGB.
Schlussfolgerungen: Bei den meisten Patienten mit behandlungsresistenter PTBS kam es nach SGB zu einer raschen Besserung. Um die Wirksamkeit von SGB bei der Behandlung von PTBS zu ermitteln, sind solide klinische Studien erforderlich.