ISSN: 2379-1764
Julio César Nepomuk
Genetische Toxikologietests konzentrierten sich zunächst auf die Induktion von Genmutationen und Chromosomenaberrationen, da diese genetischen Veränderungen als sehr wichtig angesehen werden, da sie Erbkrankheiten sowie die Entstehung von Krebs auslösen. Die klassischen Studien zu den genetischen Ereignissen, die der Entwicklung von Tumoren zugrunde liegen, bewiesen die Bedeutung des Phänomens, das als „Verlust der Heterozygotie“ bezeichnet wird. Genkonversion und mitotische Rekombination sind wirksame Mechanismen, die zum Verlust der Heterozygotie führen. Das Wichtigste ist, dass der induzierte Verlust der Heterozygotie ein früher oder später Schritt in der Karzinogenese sein kann. Während der frühen Embryonalentwicklung werden Zellgruppen (Imaginalscheiben) abgesondert. Sie vermehren sich während der Larvenentwicklung mitotisch, bis sie sich während der Metamorphose in Strukturen des Körpers der erwachsenen Fliege (Augen, Flügel) differenzieren. Wenn in einer dieser Imaginalscheibenzellen eine genetische Veränderung auftritt, ist diese Veränderung in allen Nachkommenzellen vorhanden und bildet einen Klon mutierter Zellen. Das wts-Gen (Warzen) wurde aufgrund seiner Fähigkeit identifiziert, als Tumorsuppressor in Drosophila zu wirken. Die Deletion oder Rekombination dieses Gens führt zur Bildung von Zellklonen, die rund und stark überwuchert sind und buchstäblich „Warzen“ (Tumore) auf ihrem Körper bilden. Dieser Systemtest wird ein nützlicher zusätzlicher genetischer Endpunkt in toxikologischen Studien im Allgemeinen sowie in Studien zur Bewertung krebserregender Stoffe sein.