ISSN: 2155-6148
Theresa R Crowgey, Brant Inman und Tong Joo Gan
Hintergrund: Die präoperative Risikobewertung ist Teil der klinischen Routinebehandlung, bei der der körperliche Zustand des Patienten und damit die Eignung für eine Operation beurteilt werden. Diese Bewertungen umfassen Alter, Komorbiditäten, körperlichen Zustand und Herzfunktion, einschließlich Ruhe-LVEF. Patienten mit Blasenkrebs sind aufgrund ihres höheren Alters und der höheren Häufigkeit von Begleiterkrankungen besonders gefährdet. Ziel dieser Studie ist es, die Beziehung zwischen der Herzfunktion, die sich in Ruhe-LVEF widerspiegelt, und der postoperativen Aufenthaltsdauer bei Patienten zu untersuchen, die sich zur Behandlung von Blasenkrebs einer Zystektomie oder Zystourethroskopie unterziehen.
Methoden: Die Daten wurden aus einer Datenbank von Patienten zusammengestellt, die von Juli 2000 bis August 2012 im DUH wegen Blasenkrebs behandelt wurden. Die Entscheidung, ein präoperatives Echokardiogramm anzuordnen, basierte auf klinischem Urteilsvermögen. Echoberichte wurden aus den Krankenakten entnommen und die LVEF wurde aufgezeichnet. Die Patienten wurden anhand der LVEF-Werte stratifiziert. Echokardiogramme mit LVEF >50 % wurden als normal aufgezeichnet und LVEF <50 % wurden als abnormal angesehen.
Ergebnisse: 81 Patienten wurden innerhalb von 30 Tagen vor der Zystektomie oder Zystourethroskopie mit einem Echokardiogramm identifiziert. 34 Zystektomiepatienten und 47 Zystourethroskopiepatienten wurden identifiziert. Die Wahrscheinlichkeit eines abnormalen Befundes aus präoperativen Ruheechokardiogrammen liegt nach klinischer Beurteilung zwischen 10 % und 22 %. 31 Zystektomiepatienten mit normalem Echokardiogramm hatten eine mittlere Aufenthaltsdauer von 14,3 Tagen. Drei Zystektomiepatienten mit abnormalem Echokardiogramm hatten eine mittlere Aufenthaltsdauer von 22,6 Tagen. In der Zystourethroskopiekohorte hatten 37 Patienten ein normales Echokardiogramm und eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 2,5 Tagen, während zehn Patienten mit abnormalem Echokardiogramm eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 2,6 Tagen hatten.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse des präoperativen Echokardiogramms sind kein Indikator für die Aufenthaltsdauer nach einer Zystourethroskopie, obwohl es bei Patienten, die sich einer Zystektomie unterzogen, eine Tendenz zu einer längeren Aufenthaltsdauer gab (p=0,09). Die Erforschung anderer Optionen wie eines Belastungs- oder Stressechokardiogramms sowie von Fitnessbewertungen wie kardiopulmonalen Belastungstests kann Urologen, die Patienten mit Blasenkrebs behandeln, eine aussagekräftigere chirurgische Risikostratifizierung und Prognoseinformationen liefern.