ISSN: 2155-9899
Martina Prelog
Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) haben ein höheres Risiko, an durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten zu erkranken, und stellen daher eine wichtige Zielgruppe für Impfungen zum Schutz vor Infektionskomplikationen dar. Es gibt nur wenige Studien, die sich mit der Verabreichung von Impfstoffen an RA-Patienten mit Immuntherapie befassen. Insgesamt schienen die Antikörperantwortraten gegen Grippe- oder Pneumokokkenerkrankungen nur geringfügig niedriger zu sein als bei gesunden Personen zu erwarten.
Entscheidende Probleme bei der Interpretation von Daten aus Studien mit RA-Patienten, die gegen Grippe und Pneumokokken-Erkrankungen geimpft wurden, sind die eingeschränkte Vergleichbarkeit der Studien aufgrund unterschiedlicher Studiendesigns und Arten der verwendeten Impfstoffe, der unterschiedliche Gesundheitszustand der RA-Patienten und die Heterogenität der Behandlungen, einschließlich der gleichzeitigen Therapie mit herkömmlichen DMARDs und Glukokortikoiden zusätzlich zu biologischen Wirkstoffen.
Die Beurteilung des Impfstatus sollte bei der Erstuntersuchung von Patienten mit RA erfolgen und idealerweise vor Beginn der Immuntherapie oder bei stabiler Erkrankung durchgeführt werden. Aufgrund unterschiedlicher Antikörperreaktionen und Unsicherheiten hinsichtlich der Aufrechterhaltung schützender Antikörper können für Patienten mit RA routinemäßige Kontrollen der Antikörpertiter und spezifische Strategien für eine frühere Wiederimpfung geplant werden.