Rajarshi Sarkar
Hintergrund: Die Angabe direkt gemessener homogener Werte für direktes Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin (D-LDL) ist insbesondere in Laboren der Tertiärstufe, die häufig mit dyslipidämischen Proben arbeiten, unabdingbar. In Ermangelung glaubwürdiger Studien mit dyslipidämischen Proben zur Vergleichbarkeit von Testergebnissen zwischen verschiedenen Plattformen oder zwischen verschiedenen Plattformen und Referenzmethoden ist die Angabe von D-LDL sehr unsicher.
Methoden: Die vorliegende Studie umfasst 328 Probanden, die gemäß der Fredrickson-Klassifikation der Dyslipidämie von Typ I bis Typ V klassifiziert wurden. Das Standard-Lipidprofil einschließlich D-LDL wurde anhand ihrer Serumproben getestet und D-LDL wurde nach Verdünnung mit Kochsalzlösung auf drei Plattformen, nämlich AU5800, Alinity ci und Cobas Pure, wiederholt getestet. Das berechnete LDL-Cholesterin für alle Proben wurde aus der von Sampson et al. vorgeschlagenen NIH-Gleichung abgeleitet.
Ergebnisse: Die mittlere absolute prozentuale Abweichung (MAPV) zwischen D-LDL und C-LDL für jedes Klassenintervall nahm mit steigenden Triglyceridkonzentrationen der Probe und an den beiden Extremen der Nicht-HDL-Cholesterinkonzentrationen zu. Passing-Bablok-Regression, Bland-Altman-Diagramm und Receiver-Operating-Characteristic-Kurven, die für jeden Dyslipidämie-Phänotyp erstellt wurden, zeigten, dass AU5800 die anderen beiden bei Proben vom Typ II und III übertraf, während Alinity ci und Cobas Pure bei Proben vom Typ I, IV und V besser abschnitten als AU5800.
Schlussfolgerung: Abweichungen bei den Testergebnissen von D-LDL in dyslipidämischen Proben auf den meisten gängigen Plattformen geben Anlass zur Sorge, da sie zu Fehlklassifizierungen bei der Diagnose und Behandlungsüberwachung führen können.