ISSN: 1948-5964
Mohammad Intakhab Alam, Ahmed Mostafa, Pumaree Kanrai, Christin Müller, Julia Dzieciolowski, Eva Lenz, Irina Kuznetsova, Patricia Schult-Dietrich, John Ziebuhr, Ursula Dietrich und Stephan Pleschka
Sichere und wirksame Behandlungsmöglichkeiten für Infektionen durch hochpathogene Influenzaviren (IV) sind nach wie vor begrenzt. Immer mehr Viren sind gegen zugelassene antivirale Medikamente resistent, und in einigen Fällen reichen die vorhandenen Impfstoffe nicht aus, um saisonale Epidemien oder Pandemien durch diese Viren zu verhindern. Infolgedessen haben alternative antivirale Strategien, die beispielsweise auf zelluläre Faktoren oder Mechanismen abzielen, die für die IV-Verbreitung wesentlich sind, in den letzten Jahren zunehmend an Interesse gewonnen. Hier haben wir die antiviralen Auswirkungen des Kalziumkanalblockers Verapamil auf verschiedene Schritte des IV-Replikationszyklus charakterisiert. Unsere Daten legen nahe, dass Verapamil (i) die Titer der Influenza-A- und B-Viren in Zellkulturen bei nicht toxischen Konzentrationen effizient reduziert, (ii) den Viruseintritt nicht beeinflusst, (iii) die Replikations- und Transkriptionsaktivität der viralen Polymerase beeinträchtigt, (iv) die virale Proteinproduktion verringert, (v) die virusinduzierte NF-κB-Aktivierung verringert und (vi) die Entstehung resistenter IV-Varianten nicht induziert, was zu einer stark reduzierten Bildung infektiöser Partikel führt.