ISSN: 2167-0870
Saggini R, Di Stefano A, Capogrosso F, Carniel R, Haidar Hassan K und Bellomo RG
In der Literatur wird das Rotatorenmanschettensyndrom grundsätzlich konservativ behandelt, mit NSAR, Kortisoninfiltrationen und Kryotherapie zur Schmerzlinderung, Elektroanalgesie, Kinesiotherapie zur Wiederherstellung der eingeschränkten Beweglichkeit des Gelenks und Stärkung der Muskeln sowie physikalische Therapien mit Energie wie Ultraschall, Laser, Hyperthermie und Stoßwellen. Bei mangelnder Reaktion auf die konservative Behandlung kann eine arthroskopische Operation vorgeschlagen werden. Die internationale Literatur ist sich einig, dass die Viskosupplementation eine wirksame Behandlung zur Schmerzlinderung im Zusammenhang mit dem Rotatorenmanschettensyndrom und zur Verbesserung der Gelenkfunktion ist. Die intraartikuläre Behandlung sollte idealerweise nicht nur den
mechanischen Schutz der Gelenkoberfläche gewährleisten, sondern auch die Homöostase der Chondrozyten durch die Wiederherstellung der Mikroumgebung und Nahrungsergänzungsmittel des Gelenks wieder ins Gleichgewicht bringen. Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit der Viskosupplementation mit Hyaluronsäure und Polynukleotiden bei der Behandlung von Patienten mit Rotatorenmanschettensyndrom bei unvollständiger Läsion des Musculus supraspinatus zu bewerten. 80 Personen (43 Männer – 37 Frauen) im Alter zwischen 40 und 65 Jahren (Durchschnittsalter 54 Jahre) wurden untersucht und behandelt. Alle litten am Rotatorenmanschettensyndrom mit unvollständiger Verletzung der Sehne des Musculus supraspinatus, die klinisch sowie durch Ultraschalluntersuchung und MRT festgestellt wurde. Die Personen wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei
Gruppen (A und B) aufgeteilt. Gruppe A erhielt einmal wöchentlich 4 Sitzungen einer infiltrativen Behandlung mit Hyaluronsäure. Gruppe B erhielt einmal wöchentlich 4 Sitzungen einer infiltrativen Behandlung mit infiltrativen Polynukleotiden. Alle Personen führten während der gesamten Behandlungsdauer eine Propriozeption der oberen Extremitäten und eine funktionelle Wiederherstellung des Gelenk-ROM mit dem Multi Joint System (MJS) durch, in einer Häufigkeit von 3 wöchentlichen Sitzungen von jeweils 45 Minuten. Die Ergebnisse sind hinsichtlich der kurzfristigen und mittelfristigen Verbesserung in beiden Gruppen vergleichbar. Angesichts dieser Belege könnten wir die Hypothese aufstellen, dass die Kombination einer Ergänzung der beiden Elemente, entweder zusammen oder zeitlich verzögert, für eine zusätzliche
Aufrechterhaltung der Ergebnisse auf lange Sicht von Bedeutung sein könnte.