ISSN: 2155-9570
Sarfaraz Khan, Youssr Louati, Philippe Gottrau
Ziel: Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen der Reaktivierung des Herpesvirus und dem Vitamin-D-Spiegel im Serum bei Patienten mit rezidivierender herpetischer Keratitis zu untersuchen.
Methoden: Diese Studie umfasste 33 Augen von 33 Patienten mit rezidivierender (mehr als 2 Episoden) herpetischer Keratitis. Die Kontrollgruppe bestand aus 31 gesunden Freiwilligen gleichen Alters und Geschlechts, die zuvor weder an systemischen Erkrankungen noch an herpetischen Augenerkrankungen litten. Die Serum-Vitamin-D-Werte wurden bei den Patienten und der Kontrollgruppe untersucht und die beiden Gruppen verglichen. Patienten mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel erhielten gemäß den Richtlinien der International Endocrinology Association (IEA) eine orale Vitamin-D-Behandlung. Die Serum-Vitamin-D-Werte wurden nach 6 Monaten gemessen und mit den anfänglichen Serum-Vitamin-D-Werten verglichen. Die Patienten wurden auf ein Wiederauftreten der herpetischen Keratitis hin beobachtet.
Ergebnisse: Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf das Durchschnittsalter und Geschlecht (p=0,83 bzw. 0,61). Der mittlere Vitamin-D-Serumspiegel betrug 10,71 ± 3,35 ng/ml in der Studiengruppe und 22,94 ± 8,63 ng/ml in der Kontrollgruppe. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war statistisch signifikant (p<0,001). Der Vitamin-D-Serumspiegel nach 6 Monaten betrug 29,13 ± 13,26 ng/ml in der Studiengruppe. Der Unterschied zwischen dem anfänglichen und dem 6-Monats-Serumspiegel in der Patientengruppe war statistisch signifikant (p=0,008). Nur ein Patient, der von einer oralen Vitamin-D-Ergänzung nicht profitieren konnte, hatte in diesem Zeitraum zwei Rezidive als endotheliale Keratitis.
Schlussfolgerung: Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel kann ein Grund für das Wiederauftreten einer herpetischen Keratitis sein. Eine Vitamin-D-Ergänzung kann ein vorbeugender Faktor für das Wiederauftreten einer herpetischen Keratitis sein.