ISSN: 2155-9899
Ken S. Rosenthal, Roy Carambula und Daniel H. Zimmerman
In dieser Übersicht werden einige der Gründe untersucht, warum es noch keinen Impfstoff gegen Autoimmunerkrankungen gibt, und die erzielten Fortschritte hervorgehoben. Viele Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis (RA), Multiple Sklerose (MS) und Typ-1-Diabetes (T1D) werden durch autoimmune T-Zell-Reaktionen ausgelöst. Im Gegensatz zu Impfstoffen gegen die meisten Infektionskrankheiten, die Antikörperreaktionen auslösen, für immunnaive Personen bestimmt sind und als vorbeugend gelten, muss ein Impfstoff gegen eine Autoimmunerkrankung therapeutisch sein und die anhaltende Autoimmunreaktion und den Zustand des erkrankten Wirts beheben oder kontrollieren. Trotz dieser Unterschiede müssen viele der gleichen Überlegungen wie bei Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten auch bei der Entwicklung eines therapeutischen Impfstoffs gegen Autoimmunerkrankungen berücksichtigt werden. Die Krankheitsinitiatoren/-auslöser, Antigene und Autoantigene, die Art der immunopathogenen und schützenden/therapeutischen Immunreaktion werden für Infektions- und Autoimmunerkrankungen verglichen, ebenso wie Ansätze zur Entwicklung von Impfstoffen, einschließlich Formulierungen, Tiermodellen und Erfolgsindikatoren. Die Probleme im Zusammenhang mit einem therapeutischen Impfstoff gegen RA werden ausführlicher erörtert, wobei auf Typ-1-Diabetes, MS und andere Autoimmunerkrankungen nur relativ kurz eingegangen wird.