ISSN: 2376-0354
Lars Wiik*, Håkan Rosenqvist und Erland Liljeroth
Es wurde eine ökonomische Analyse alter Ergebnisse aus den Jahren 1993-1996 (22 Feldversuche) und neuer Ergebnisse aus den Jahren 2010-2013 (12 Feldversuche) durchgeführt, die in Feldversuchen mit unterschiedlichen Dosierungen von Fungiziden zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel (PLB) durch Phytophthora infestans erzielt wurden. Ziel war es, die ökonomisch optimale Dosierung für eine wirksame Bekämpfung zu bestimmen.
In den Jahren 1993 bis 1996 war der wirtschaftliche Nettoertrag bei langen Intervallen von etwa zwei Wochen zwischen den Behandlungen und einer Dosis von 60 % der empfohlenen Menge am höchsten. Der Unterschied zwischen der experimentellen Behandlung mit dem höchsten Nettoertrag und der unbehandelten Kontrolle betrug bei anfälligen Sorten 1587 € pro Hektar (ha-1), bei mäßig resistenten Sorten jedoch nur 531 € pro Hektar. Darüber hinaus betrug der mittlere Unterschied beim Nettoertrag zwischen allen behandelten anfälligen und allen behandelten mäßig resistenten Sorten 874 € pro Hektar. In der Hälfte der Feldversuche mit dem geringsten maximalen PLB-Befall betrug der Unterschied zwischen der experimentellen Behandlung mit dem höchsten wirtschaftlichen Ertrag und der unbehandelten Kontrolle 547 € pro Hektar, während er in der Hälfte der Versuche mit dem höchsten maximalen Befall 1571 € pro Hektar betrug.
Die Ergebnisse für den Zeitraum 2010–2013, die alle auf einem kurzen Behandlungsintervall von etwa einer Woche zwischen den Behandlungen basierten, zeigten, dass bei Speisekartoffeln der wirtschaftliche Nettoertrag bei 100 % und 75 % der empfohlenen Dosis am höchsten war, während er bei Stärkekartoffelsorten bei 50 % und 25 % der empfohlenen Dosis am höchsten war.
Das Nettofinanzergebnis wurde für 13 verschiedene Szenarien berechnet. Wie erwartet waren der Kartoffelpreis sowie der Kartoffelertrag und die Kartoffelqualität von größter Bedeutung. Der Preis für Fungizide beeinflusste den Nettogewinn je nach Behandlungsintervall und Dosis um 167 bis 656 €/ha.
Diese Ergebnisse stellen die Art und Weise in Frage, wie die Kraut- und Knollenfäule heute im konventionellen Kartoffelanbau, insbesondere bei Stärkekartoffeln, bekämpft wird. Wir schlagen daher vor, dass Investitionen in den kommenden Jahren auf der Dosisbereichsreaktion bei Sorten mit unterschiedlicher Wirtsresistenz gegenüber PLB und PTB sowie auf Prognosen und Warnungen hinsichtlich der PLB- und PTB-Bekämpfung bei verschiedenen Kartoffelsorten basieren sollten. Wir glauben, dass eine solche Investition sehr wertvoll sein könnte, um den Einsatz von Fungiziden im Kartoffelanbau zu optimieren.